ein scheiß Gefühl

Es ist schon wieder passiert – und glaubt mir, auch wenn ich nichts dafür kann – es ist ein scheiß Gefühl

Die Kurzversion: 

„wir müssen unbedingt ein Shooting machen, ich hätte so gerne tolle Bilder von „Mara“ – keinen Termin vereinbart – Wetter doof, Krankheit, Urlaub, keine Lust… was auch immer… wenn es wieder wärmer ist… 

 

Es kam ohne Vorzeichen –  einfach weg – von jetzt auf gleich… Mara hatte keine Chance, gar keine.

Für mich als Fotografin schlimm, das sind Nachrichten die möchte ich nicht bekommen, niemand. Es war aber zusätzlich auch eine Enkeltochter von unserem ersten Rüden… das macht es noch schlimmer, sie lebte um die Ecke, in der gleichen Stadt.

 

Gänsehaut bekomme ich immer noch bei der Langversion!  Gibt es so was wie Schicksal?

 

Vor mehr als 15 Jahren haben Christian und ich immer wieder mal im Wald einen älteren Mann getroffen- über bestimmt zwei, drei Jahre, unregelmäßig aber immer mal wieder… manchmal spazierte er allein durch den Wald oder saß mit einem Freund auf der braunen Bank unter den großen Kastanienbäumen… bei der ersten Begegnung sprach er uns an, er erkannte sofort unsere beiden Ridgeback-Rüden. Stolz erzählte er, dass er auch eine Ridgeback Hündin hat. Die ist aber in Frankreich, bei seiner Frau. Sie leben dort. Er ist nur kurz zu Besuch in seiner alten Heimat am Niederrhein.

Er hatte schon Ridgebacks, als sie noch einen gewissen Seltenheitswert hatten und man hat sie nicht so häufig und überall gesehen er erzählte uns. 

Im Sommer beim joggen trafen wir ihn auf dem sandigen Hügel im Wald, im Herbst beim Kastanien sammeln oder auch am Parkplatz.

Immer wenn wir uns sahen, sprachen wir kurz! Ein angenehmer Kontakt und doch so fremd… irgendwann haben wir ihn nicht mehr getroffen….

 

Gute drei Jahre später spazierten wir mit unseren beiden Rücken wieder in diesem Wald… hinter uns ein Mann und eine Frau, recht schnellen Schrittes… Bheko (unser jüngerer Rüde) war mit „Fremden“ etwas schwierig und er schaute unruhig immer wieder nach hinten… somit beschleunigten wir uns etwas… irgendwann rannten die Beiden… „hallo, bitte warten Sie doch mal…“

 

Wir so 😳? 

 

Nun gut… Christian ging mit Bheko etwas auf Abstand. Die Frau sprach uns noch nach Luft schnappend an: „Wir haben die Ridgebacks gesehen und wollten Sie darauf ansprechen.

Wir hatten auch eine Ridgeback Hündin, die leider verstorben ist. Wir hätten so gerne wieder eine Hündin, kennen Sie vielleicht gute Züchter oder Kontakte?“ 

 

Es war ein sehr freundliches und längeres Gespräch. Es waren Mutter und Sohn, wie wir später erfahren haben. Wir haben unsere Telefonnummern ausgetauscht und haben einige Tage danach auch ausführlich gesprochen.

Ja, tatsächlich war ich im Zuchtgeschehen des VDH gut informiert (Bhanu war Deckrüde), so konnte ich eine „Empfehlung“ aussprechen. Sie nahmen zu der Züchterin Kontakt auf und es passte einfach. 

Sie bekamen kurze Zeit später „Ihre“ Mara.

 

Mara war eine Enkelin von unserem ersten Rüden Bhanu. Mutter und Sohn wohnen im gleichen Ort wie wir, so war es mehr als klar, dass wir uns treffen werden. So war es auch, nicht oft, nicht regelmäßig, aber hin und wieder schafften wir es zu einer gemeinsamen Runde über die Feldwege, zwischen den Mais- und Kartoffelfeldern.

 

Mara lag nach einem tollen Spaziergang, kuschelnd in ihrem Kissen. Bhanu und Bheko lagen bei uns am Tisch.

Bei einer Tasse Tee erzählte sie uns, in ihrem neuen Haus was am Stadtrand lag, dass Sie mit ihrem verstorbenen Mann lange in Frankreich gelebt hat. Er war immer wieder in unserer Stadt zu Besuch bei einem Freund. Sie haben immer schon Ridgebacks gehabt, auch schon als die Rasse nicht so bekannt war wie heute.

 

Uns stockte der Atmen, ich sah Christian an, er mich.

Mir schossen Tränen in die Augen.

Es wurde ruhig, und sie fragte uns was passiert sei.

 

Wir hatten immer wieder, leider, unregelmäßig Kontakt. Dann über Jahre auch nicht…dann Corona…

 

Im Dezember, einen Tag vor Eywas Tod war ich wieder dort und habe Mara besucht. Ich war sehr glücklich, dass sie mit 12 so fit und gut drauf war… wir haben gespielt uns sie sprang wie ein Jungspund mit mir durch die Wohnung… wir haben versichert, sobald dieser Dauerregen vorbei wäre, machen wir das schon so lang gewünschte Shooting. Fünf Tage später und natürlich mit andauerndem Regen war sie nicht mehr da…und die Beiden am Boden zerstört.

 

Vor einigen Tagen sehe ich hier auf Facebook einen Post mit einer Junghündin die wieder bei der Züchterin gelandet war… Die Beiden haben kein Facebook… ich habe alles abfotografiert und den Beiden die Bilder der Hündin geschickt… auch Schicksal? Leona wird kommende Woche einziehen – ich versichere euch… von ihr wird es Bilder geben! 

 

Es bleibt dabei… Schieb nix auf was dir wichtig ist. Genieß jede Minute…

Der richtige Zeitpunkt ist immer JETZT… 

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